Christoph J. Gum (Bild: links); Christoph. R. Züllig (Bild: rechts);  Co-Founder privatealpha.ai

Mithilfe von KI revolutionieren CEO Christoph Gum und COO Christoph Züllig mit ihrem Wealthtech Privatealpha.ai die Art und Weise, wie Menschen ihr Geld anlegen – und sorgen so dafür, dass Investoren nicht nur vor drastischen Vermögensverlusten geschützt sind, sondern auch auf jene Titel setzen, die eine gute Performance mit ökologischer und gesellschaftlicher Wirkung verbinden. Somit bringt das Unternehmen einen wertvollen nachhaltigen Effekt für künftige Generationen.

Explodierende Aktienkurse, ­diverse neue Kryptomilliardäre und ein Rekordhoch für den DAX; globale Lockdowns, zahlreiche Unternehmer vor dem Aus und Regierungen, deren Coronapolitik nicht wirklich greift – kurz: Während die Börse boomt, leidet die Realwirtschaft. Geht es nach Christoph Gum und Christoph Züllig, liegt die Ursache der Entkopplung der Realwirtschaft von der Börse vor allem darin, dass Zentralbanken die Märkte mit Kapital überfluten, um im Zuge der Coronakrise den Wirtschaftskollaps zu verhindern. „Die Märkte verändern ihren Charakter. Da braucht es Tools, die sich dynamisch an diese neuen Paradigmen anpassen können, und gerade die durch Corona dominierende Rolle der Zentralbanken können wir mit unserer KI-Plattform sehr gut abbilden“, so Gum. Deshalb setzt er gemeinsam mit Christoph Züllig genau hier an: Mit ihrem Unternehmen Privatealpha.ai wollen sie die Art und Weise, wie Geld angelegt wird, ­revolutionieren – durch KI-abgesicherte Finanzprodukte mit Fokus auf Nachhaltigkeit und innovative Technologien. Konkret entwickelte Privatealpha.ai die auf KI basierende Plattform Caesar, die rund um die Uhr arbeitet und täglich Millionen von Datenpunkten analysieren und vergleichen kann. Dabei berechnet Caesar zu jeder Zeit die optimale Positionierung, indem er die statistischen Erfolgschancen präzise einschätzen kann.

Praveen Pantha­lattiyil (Bild: links); Gregory Bättig (Bild: rechts)

„Er versucht hingegen nicht, vorherzusagen, was die nächste Bewegung sein oder wohin sich ein Titel oder ein Markt bewegen könnte“, erklärt Gregory Bättig, Head of AI bei Privatealpha.ai. Das Konzept des „Optimal Plays“ wird mithilfe von Deep Reinforcement ­Learning umgesetzt. „Unsere Plattform kann Tausende von globalen Indikatoren, die wir von den Nationalbanken beziehen und auf deren Basis diese ihre Geldpolitik betreiben, mit jenen Daten, die wir von den weltweiten Börsenplätzen erhalten, kombinieren“, so Züllig. Gum ergänzt: „Mehr als fünf Indikatoren kann ein Mensch nicht kombinieren und auswerten. Unsere KI schon – sie erfüllt so die Aufgaben klassischer Finanzanalysten, die einen Großteil der Mitarbeiter im Assetmanagement ausmachen.“ Bei steigender Unsicherheit im Markt reduziert Caesar die Investmentquote des Portfolios und stellt somit sicher, dass an den Aufwärtstrends des Aktienmarktes partizipiert und zudem bei Marktkorrekturen zeitgleich Schutz geboten werden kann, um das Risiko eines drastischen Vermögensverlusts abzufedern. Bildlich gesprochen agiert Caesar als intelligenter Fahrassistent: Die meiste Zeit fährt der Fahrer das Auto völlig autonom – nur bei Gefahr greift Caesar ein und verhindert einen Unfall. Oder, um es mit den Worten von Gum und Züllig zu sagen: Caesar steht für Risikomanagement 4.0 – und das rund um die Uhr. „Gerade jetzt haben KI-Analysemodelle ihre Daseinsberechtigung“, so Gum. „Heutzutage sind die Märkte viel schneller und technischer – und die Kapitalmärkte werden seit Corona von den Zentralbanken dominiert. Man muss wissen, wie diese reagieren. Darum die permanente Abfrage der Notenbankdaten.“ Etwas Tradition bleibt dann aber doch: „Wir unterscheiden zwischen dem Bereich von Caesar, welcher ausschließlich die Analyse unseres Datenpools übernimmt, und Private Alpha, dem Bereich, der die Analyse mit unserem Know-how aus dem Schweizer Private Banking ­verbindet“, so Gum.

Ausgewählte ­Aspekte aus der KI-Analyse werden im monatlichen Investmentresearch und in Marktupdates auf Private­alpha.ai zur Verfügung gestellt, wofür sich Interessierte registrieren können, um stets die neuesten In­formationen zu erhalten. -> https://www.privatealpha.de/anmeldung-research/

So allein ist das Schweizer Wealthtech mit seinem KI-basierten Investmentangebot jedoch nicht: Selbst der in New York ansässige Finanzriese Blackrock setzt bereits auf KI-Systeme. Privatealpha.ai sieht die Wahrheit eher in Börsenkursen als in Twitterfeeds und setzt deshalb auf Zeitreihen und nicht auf News: „Es gibt Ansätze mit Machine Learning, mittels derer man die ganze Welt von Twitter, Bloomberg und Reuters auswerten kann. Das machen wir nicht“, so Gum. „Wir setzen auf die Kombination von modernster Datenauswertung und Experten aus dem Bereich Private Banking mit über 50 Jahren Erfahrung. In der Kombination glauben wir, dass der Mensch mithilfe der Maschine die Zusammenhänge besser erkennen kann – was nicht heißt, dass wir in Zukunft nicht auch mit KI Schrift und Sprache auswerten werden.“

Privatealpha.ai agiert seit vier Jahren auf dem Markt – die Idee zur Gründung findet sich jedoch bereits früher, inmitten der Finanzkrise 2008. Gum und Züllig waren zu dieser Zeit beide schon in der Finanzbranche tätig – unter anderem bei internationalen Großbanken wie der Credit Suisse oder Julius Bär. „Ich musste damals mit einem Portfolio von minus 40 % zu meinen Kunden gehen. Das waren keine angenehmen Gespräche. Wir selbst waren mit der Performance der Großbanken im Anlagegeschäft nicht zufrieden“, erinnert sich Züllig. Der Wunsch war es also, ein Produkt zu kreieren, das die Zusammenhänge von Tausenden von Einflussfaktoren effizient und sicher auswerten kann, und somit schneller und besser auf Marktbewegungen reagieren zu können – die Idee zu Privatealpha.ai war geboren. Die Entwicklung eines solchen Produkts benötigte jedoch ihre Zeit – und ein gutes Team.

Letzteres besteht bei Private­alpha.ai aus Experten aus den Bereichen Mathematik, Physik und Informatik. Aktuell zählt das Unternehmen zehn Mitarbeiter und Advisors. 2018 startete Marco Tresch, welcher zuvor am CERN tätig gewesen war, als Head of Technology bei Private­alpha.ai mit der Entwicklung der KI. Ein Jahr später stieß Gregory Bättig (Bild: rechts) hinzu, der maßgeblich für die Konzeption von Caesar verantwortlich war. Zusammen mit Tresch und Praveen Pantha­lattiyil (Bild: links), Data Scientist bei Privatealpha.ai, entwickelte er die Plattform. Bättig eignete sich bereits Wissen im Bereich Deep Learning für selbstfahrende Fahrzeuge im Silicon Valley an, wovon Caesar nun profitiert – er kann autonom durch die hektischen Finanzmärkte steuern. „Das gesamte Tech-Team ist mit ein Grund, warum sich unsere Plattform so massiv weiterentwickelt hat“, sagt Bättig. Im Zuge dessen wurden zwei neue Produkte gelauncht: der Private Alpha AI Index on SMI und der Alpha AI Sustainable Index. Ersterer wurde mit der Bank Vontobel, die sich auf Investmentbanking sowie die Vermögensverwaltung für Privatkunden und institutionelle Anleger spezialisiert hat, aufgesetzt. Der im September 2019 gestartete Index orientiert sich an der Wertentwicklung des Schweizer Aktienindex SMI und ist mit dem „Low Vola“-Ansatz darauf ausgelegt, in erster Linie der Sicherheit und dem Gelderhalt zu dienen – für sicherheitsbewusste Anleger mit eher konservativem Risikoprofil. „Den Trend des Indexinvestierens kann man nicht stoppen, dieser wird weitergehen, und da braucht es smarte Lösungen. Bisher gibt es hier wenig Konkurrenz“, so Gum. Gerade in der Coronakrise überzeugte das Zertifikat: „Im März 2020 stürzte der SMI um fast 33 % ab – wir konnten den Drawdown fast um die Hälfte reduzieren und waren nach drei Monaten wieder auf dem Niveau vor Corona – der SMI hat dies erst nach 13 Monaten geschafft“, so Gum.

Der Klimawandel ist spürbarer denn je, und mit ihm die Dringlichkeit für Lösungsansätze. Neue Technologien sind der Schlüssel für eine lebenswerte Zukunft – und Geld ihr Treibstoff, sind sich Christoph Gum und Christoph Züllig sicher. „Wir können uns dafür entscheiden, in etwas zu investieren, von dem nicht nur wir, sondern auch die nachfolgenden Generationen profitieren werden – um unserer Verantwortung gegenüber unserer Gemeinschaft und unserem Planeten gerecht zu werden“, so Gum. Deshalb wurde im Juli 2020 der Alpha AI Sustainable Index aufgesetzt: Aus 5.000 Aktien weltweit wurden über ein Pre-Screening 300 Titel für die weitere Analyse ausgewählt, von welchen es auf algorithmischer Basis die jeweils besten 25 bis 30 in den Index schaffen. Dabei liegt der Fokus auf nachhaltigen Firmen, die ­innovative Lösungen im Kampf gegen den Klimawandel etablieren und Themen wie erneuerbare Energien, Umwelttechnologien, Kreislaufwirtschaft, Transport der Zukunft oder nachhaltige Ressourcennutzung verfolgen.

Weitere Details zu den Zertifikaten: https://www.privatealpha.de/produkte/

„Auf dieser Basis werden wir zukünftig einen ESG-Impact-Fonds auflegen, welcher von einer Kombination aus den besten ESG-Titeln und der Absicherung durch Caesar profitieren wird“, so Gum. Derzeit beispielsweise im Portfolio: Samsung SDI, der chinesische Autohersteller Nio Inc. und Varta AG, ein führender deutscher Entwickler und Hersteller von hochmodernen Batteriesystemen.

„Mit Nio haben wir einen echten ‚High Growth‘-Titel im Portfolio – enorme Wachstumsraten ließen Nio von knapp vier US-$ im Juni 2020 auf über 63 US-$ Anfang ­Februar 2021 ansteigen. Wenn ein Titel jedoch so stark steigt, erhält er ein riesiges Gewicht im Depot. Aus Risikogründen nehmen wir ein aktives Rebalancing vor“, so Gum. Züllig ergänzt: „Das Know-how zum Rebalancing kommt von den Experten und wird nicht von Caesar übernommen.“ Jede Firma im Portfolio wird zudem nach bestimmten Scores bewertet: Trend Score, Growth ­Score, Quality Score, Valuation Score. Das übergeordnete Ziel: eine hohe Rendite in Bullenmärkten und eine ­niedrige Volatilität in ­Bärenmärkten zu generieren. Zum Vergleich: Während seit der Auflegung im Juli 2020 der Alpha AI Sustainable Index im Hoch um 55 % zugelegt hat, waren es beim Nasdaq nur 30 %. Der Index wurde von der Lang & Schwarz AG aufgelegt; die Strategie ist in Euro verfügbar.

Generell richten sich die Zer­tifikate von Private­alpha.ai an alle Investoren, die intelligente Alternativen für ihr Depot suchen – primär an Family Offices und Vermögensverwalter. Die Produkte sind bei jeder Bank und allen Onlinebrokern in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhältlich. Züllig ist sich sicher: „Über kurz oder lang werden viele andere Firmen auf den Zug KI-unterstützter Finanzprodukte aufspringen, weil wir damit viel tiefer in die Materie hineingehen und teilweise aus weit entfernten Ecken Marktabhängigkeiten finden können.“

Mit Privatealpha.ai und deren KI Caesar haben Gum und Züllig jedenfalls bereits einen großen Schritt in die Zukunft der Geldanlagen unternommen. Sie nutzen die Erfahrungen aus dem Schweizer ­Private Banking und value-­orientierte, durch KI abgesicherte Finanzprodukte, um Werte zu schaffen und nachhaltig Vermögen aufzubauen und zu schützen – für ihre Investoren und die nächsten Generationen.

Text: Andrea Gläsemann
Fotos: Mara Truog, Privatealpha.ai

Hier gehts zum Artikel auf Forbes https://www.forbes.at/artikel/next-generation-value.html